Licht emotionale Intelligenz

Warum emotionale Intelligenz wichtiger ist als Ihr IQ

Tiefgreifende fachliche Expertise und langjährige Berufserfahrung – das sind die klassischen Faktoren, die den Aufstieg zur Führungskraft ermöglichen und sich in den typischen Karrieren widerspiegeln. Jedoch sind Soft Skills immer wichtiger geworden und werden mittlerweile in den meisten Lebensläufen ebenfalls aufgeführt. Ein besonders wichtiger Soft Skill ist die emotionale Intelligenz. Nach einem Bericht des World Economics Forum („The Future of Jobs“) zählt emotionale Intelligenz zu den Top 10 fachlichen Kenntnissen im Job 2020 – auch schon vor der Corona-Krise.

Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Umfrage von CareerBuilder unter 2600 Recruitern und Personalmanagern. Laut der Umfrage sehen 71% der Befragten in der emotionale Intelligenz ein wichtigeres Kriterium für die Einstellung im IQ, 59% sagten, dass sie einen Kandidaten mit einem hohen IQ ablehnen würden, wenn er über niedrige Sozialkompetenz verfügt. 75% gaben sogar an, sie würden einen emotional kompetenten Mitarbeiter eher befördern.

Was ist emotionale Intelligenz (EI)?

Als emotionale Intelligenz wird die Fähigkeit bezeichnet, sich seiner Gefühle bewusst zu sein, sie ausdrücken zu können und sie kontrollieren zu können. Menschen mit hoher emotionaler Intelligenz verfügen über ein gutes Einfühlungsvermögen, sodass sie in zwischenmenschlichen Beziehungen vernünftig und empathisch handeln können.

Das Bewusstsein wächst, dass emotionale Intelligenz oft sogar technische Kenntnisse übertrumpft. Doch woher stammt dieser Wandel, dass Unternehmen so viel Wert auf emotionale Intelligenz legen? Hier sind einige Gründe, warum emotionale Intelligenz im Job mittlerweile einen so hohen Stellenwert besitzt:

Warum sind Menschen mit hoher emotional Intelligenz gefragter?

1. Sie können besser mit Stress umgehen

Stress ist am Arbeitsplatz unvermeidbar, Corona lässt den Stress auf alle Lebensbereiche überschwappen. Wir werden täglich neuen Stressfaktoren ausgesetzt und müssen diese verarbeiten. Mitarbeiter mit höherer emotionaler Intelligenz können besser mit ihren Gefühlen umgehen und demzufolge ihr Stresslevel besser managen. Sie besitzen die Fähigkeit, Druck in schwierigen Situationen standzuhalten und sich schnell davon zu erholen. Da heutzutage Veränderung am Arbeitsplatz auf der Tagesordnung steht, sind Unternehmer daran interessiert möglichst stressresistente Personen einzustellen.

2. Sie sind kritik- und anpassungsfähig

Feedback zu verstehen, anzunehmen und zu verarbeiten ist eine weitere Fähigkeit, bei der emotional intelligente Menschen die Nase vorn haben. Sie sind offener für Kritik und weniger defensiv, wenn Punkte angesprochen werden, die sie verbessern können. Dadurch sind sie anpassungsfähiger und stehen Veränderungen positiver gegenüber. Bei Jahresabschluss- oder Feedbackgesprächen sollte ehrliches Feedback in einem offenen Gespräch vermittelt werden. Hier ist es ideal, wenn die Führungskraft zu den emotional kompetenten Mitarbeitern zählt, denn sie muss den Raum für ein offenes Gespräch schaffen und den Mut aufbringen, Unangenehmes anzusprechen. Auf der anderen Seite kann ein emotional kompetenter Mitarbeiter besser auf das Feedback reagieren, ohne es persönlich zu nehmen.

3. Sie sind wertvolle Teammitglieder

Wenn Teamwork gefragt ist, zeigen emotional intelligente Menschen, dass sie sich in andere einfühlen können. Daraus resultiert eine erfolgreichere Zusammenarbeit in der Gruppe. Gute Zuhörer stechen hier heraus, denn sie sind besser darin, ihre aktuellen Befindlichkeiten außen vor zu lassen und die Interessen anderer einzubeziehen. Mit dieser Eigenschaft erlangen Teammitglieder bei den Kollegen weitreichende Akzeptanz, denn nicht jeder besitzt die Fähigkeit, aktiv zuzuhören. Aber genau dadurch bilden sich belastbare Beziehungen zwischen den Teammitgliedern und das Zusammengehörigkeitsgefühl wird gestärkt.

In der Zusammenarbeit reagieren einzelne auf die Emotionen der anderen und eine angemessene Reaktion stärkt das gegenseitige Vertrauen. Das Team kann sich auf das Projekt konzentrieren und muss keine Zeit für interne Konflikte oder „politisches Taktieren“ aufbringen. Missverständnisse werden durch gute Kommunikation seltener und kann durch Sensibilität für die Bedürfnisse anderer erhalten bleiben.

Insbesondere bei der Arbeit in internationalen Teams und unterschiedlichen Kulturen ist diese Sensibilität eine Schlüsselqualifikation, um Missverständnisse zu vermeiden – selbst, wenn alle Beteiligten ein ausführliches interkulturelles Training durchlaufen haben.

4. Sie sind natürliche Vorbilder

Emotional intelligente Menschen sind quasi „automatisch“ ein Vorbild für andere. Viele versuchen ihnen nachzueifern. Deswegen werden sie oft natürlicherweise als Führungskraft gesehen, auch wenn es die Hierarchie anders vorsieht. Die Kraft und innere Ruhe, die sie ausstrahlen um den Irritationen des Alltags zu trotzen, verschafft ihnen Respekt in ihrem Umfeld. Sie werden daher oft um Rat gefragt.

5. Sie können gut mit Veränderungen umgehen

Emotional intelligente Menschen lassen sich nicht von unplanmäßigen Änderungen aus der Bahn werfen. Durch die Fähigkeit, die Standpunkte anderer klar zu verstehen und sich in sie hinein zu versetzen, können sie fundierte Entscheidungen treffen. Sie sind sich bewusst, welchen Einfluss ihre Entscheidung auf andere hat und können folglich auch besser vorhersehen, welche negativen Konsequenzen zu erwarten sind. Somit kann präventiv Schadensbegrenzung betrieben werden.

Veränderungsbereitschaft, die Fähigkeit, mit seinen Gefühlen umzugehen und mit vielen verschiedenen Menschen zu arbeiten, sind im Arbeitsumfeld sehr wertvoll. Veränderungen gehören zum Berufsalltag, daher sind einfühlsame und emotional intelligente Menschen immer gefragt sein – und sind jetzt auch wieder offiziell im Fokus der Recruiter.

Wie kann ich meine emotionale Intelligenz steigern?

Emotionale Intelligenz ist bei manchen Menschen einfach gegeben sie lässt sich jedoch auch erlernen. Zum Beispiel durch das Reflektieren der eigenen Persönlichkeit und durch das verbessern der Selbstwahrnehmung. Oder durch aktives Zuhören oder andere Wege einer erhöhten Achtsamkeit im Alltag. Jeder verfügt über emotionale Intelligenz, manchmal jedoch in unterschiedlichen Bereichen und dann auch unterschiedlich gut ausgeprägt.

Ein Coaching kann helfen um herauszubekommen, wo Stärken und wo Schwachpunkte liegen, beziehungsweise welche Techniken dem Einzelnen helfen sich persönlich weiterzuentwickeln. Sobald man sich bewusst ist, wo die eigenen Entwicklungsfelder liegen, kann man aktiv drangehen, sein Verhalten ändern.

Quelle: https://www.fastcompany.com/3059481/7-reasons-why-emotional-intelligence-is-one-of-the-fastest-growing-job-skills

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Die Autorinnen

Katja Sies

ist eine International Business Absolventin und ist seit Oktober 2019 Teil des commma Teams. Als Werkstudentin im Online-Marketing entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Schreiben von Blogposts. Psychologische Themen fand sie schon immer interessant und hat sich durch ihre Praktika und ihre Auslandserfahrungen darin bestätigt gefühlt.

Durch den Kontakt zum facettenreichen Alltagsgeschäft der Berater bei commma sammelt sie sowohl ihre Inspiration als auch den gewissen „commma Touch“ für ihre Blogposts.

Ursula Franke Psychologin Moderatorin Coach

Ursula Franke

ist Diplom-Psychologin, Geschäftsführerin und Mediatorin und unterstützt seit über 25 Jahren Kunden bei den Herausforderungen in der Personalentwicklung. Sie ergündet sorgfältig den Kern eines Menschen und weiß, was Begegnung, Vertrauen und Tiefe nachhaltig bewirken können. Ihre Erfahrungen gehen von kleinen Unternehmen bis zu höchsten Führungsebenen in Konzernen.