alter mann spricht übers telefon

Online Kommunikation im Business? 5 Tipps, wie es besser geht

Was hat Dating-Plattform mit Homeoffice zu tun? Nichts, denken Sie? Stimmt nicht ganz. Was man aus dem einen Bereich für den anderen lernen kann, ist, wie ein digitaler Beziehungsaufbau läuft und wo dessen Grenzen liegen. Viele finden sich Covid-bedingt im Home-Office wieder und stellen fest, dass sich die Kommunikation dadurch verändert und oft erschwert. Zwar ist es meistens kein großes Problem, wenn man mit langjährigen Kollegen zu tun hat (deren Eigenheiten kennt man ja bereits), aber wenn man mit neuen Kollegen oder Kunden kommunizieren muss, ergeben sich unter Umständen unerwartete Hürden. Von einer Datingplattform kann man lernen, dass digitale Kommunikation ein Spiel mit eigenen Gesetzmäßigkeiten ist, für das die Regeln etwas anders lauten, als in der direkten und analogen Begegnung.

Hier die 5 wichtigsten Erkenntnisse:

1. Ein perfektes Profilfoto ist immer nur ein Startpunkt

Die Oberfläche glänzt meistens ausgesprochen gut und wenn man nicht gezielt und in die Tiefe nachfragt, merkt man selten, was wirklich dahinter ist. Je mehr Distanz in einem Medium stecken, desto stärker wird geschönt – online ist es einfacher denn je, sich im besten Licht darzustellen.

  • Haken Sie beharrlich und wertschätzend nach, wo Details für den nächsten Schritt wichtig sind (besonders bei neuen Business Kontakten oder Projekten).
  • Akzeptieren Sie Unschärfe in einer wohlwollenden Haltung, wo es nicht so sehr drauf ankommt.

2. Je mehr Vertrauen nötig ist, desto früher sollte man telefonieren

Sind Sie schon mal nach den ersten drei Sätzen des Gegenübers bei einem ersten Telefonat überrascht oder enttäuscht gewesen? Dieses Phänomen gilt nicht nur für Datings, sondern natürlich auch für das Business: aufgrund unvollständiger Informationen baut man sich schnell ein Bild von jemandem auf, das nicht der Realität entspricht. Mit der Stimme transportieren wir viel, was für den Beziehungsaufbau relevant ist.

  • Dort, wo Vertrauen in der Zusammenarbeit besonders nötig ist, möglichst früh telefonieren oder, noch besser, Videokanäle nutzen.

3. Missverständnissen entgegenwirken

Dies gilt sowohl in der Kommunikation mit alten Kollegen als auch besonders mit Personen, die Sie noch nicht so gut kennen: die eigene Fantasie ergänzt automatisch das Gelesene, Gesehene und dagegen könne wir uns gar nicht wehren.

  • Deshalb: Vorsicht beim Ziehen von Schlüssen, lieber zweimal nachfragen, was der andere meint oder verschriftlichen, was Sie verstanden haben.
  • Als Führungskraft sollten Sie zusätzlich den Faktor „psychological safety“ beachten. Geben Sie Ihren Mitarbeitern besonders im digitalen Umfeld die Sicherheit, ehrlich und offen über ihren aktuellen Stand berichten zu können und auch über auftretende Hindernisse reden zu dürfen, indem Sie dies von sich aus offen thematisieren.

4. Privates und Berufliches verschwimmt

Es kommt online oft schnell Vertraulichkeit auf, die nicht mit Nähe verwechselt werden darf (haben Sie nicht auch schon mal im Chat jemanden ein Küsschen-Emoji geschickt, dem Sie im echten Leben niemals ein Küsschen geben würden?). Gerade im beruflichen Kontakt können seltsame Momente ausgelöst werden, wenn persönliche und online Kommunikation nicht im passenden Verhältnis zueinanderstehen.

  • Gehen Sie im Business besser zurückhaltend mit Emojis um und bewerten Sie erhaltene Emojis nicht zu hoch.

 

5. Online ist gut, persönlich ist besser

Online zu kommunizieren kann richtig Spaß machen, braucht aber ausreichend Zeit, um für das reale Leben tatsächlich ergiebig zu sein.

  • Aber wenn schon digital, dann am besten per Video oder wenigstens per Telefon, anstatt per Email oder SMS.

Rein digitale Kommunikation will gelernt sein, denn es gibt viele Fallen, in die Sie tappen können und die Konflikte auslösen, die im persönlichen Kontakt vielleicht nie entstanden wären. Daher behalten Sie bei der Online Kommunikation im Business Bereich diese 5 Punkte im Hinterkopf, um Missverständnissen vorzubeugen. Sorgen Sie für sich persönlich für eine gute Ausgewogenheit zwischen virtuellen und analogen Kontakten.

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Die Autorin

Ursula Franke Psychologin Moderatorin Coach

Ursula Franke

ist Diplom-Psychologin, Geschäftsführerin und Mediatorin und unterstützt seit über 25 Jahren Kunden bei den Herausforderungen in der Personalentwicklung. Sie ergündet sorgfältig den Kern eines Menschen und weiß, was Begegnung, Vertrauen und Tiefe nachhaltig bewirken können. Ihre Erfahrungen gehen von kleinen Unternehmen bis zu höchsten Führungsebenen in Konzernen.