Leeres Konferenztisch commma Führung nach Home Office

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Die Zeit nach Corona und dem Homeoffice: Welche Führungskompetenzen werden zukünftig erwartet?

Wie sieht die Führung nach Corona und dem home-Office aus? Grundlegende Managementfähigkeiten und ein souveräner Umgang mit Herausforderungen zeichnen jede gute Führungskraft aus. Neben den steigenden Anforderungen der VUCA-Welt trägt auch die COVID19-Pandemie dazu bei, dass Führungskräfte zukünftig neue Kompetenzen benötigen.

Spätestens die bundesweite Pflicht zum Homeoffice hat Führungskräfte dazu gezwungen, neue Wege des Führens zu entdecken und die digitale Kommunikation zu nutzen. Doch wie steht es um die Zeit nach Corona und dem Homeoffice?

Veränderte Zusammenarbeit in der Post-Homeoffice-Zeit

Die Hoffnung, bald in den normalen Arbeitsalltag zurückkehren zu können, ist groß. Wer zurückkommt, den erwarten dennoch einige Veränderungen, die von Hygieneregeln über Anwesenheitslisten bis zu Sitzplatzwechseln reichen können. Viele Unternehmen werden auch zukünftig auf Homeoffice setzen, Bürogebäude verkleinern und neue Arbeitsformen benötigen. Welche Wege es zur Gestaltung der Zeit der Rückkehr gibt, können Sie hiernachlesen. Doch die Zusammenarbeit zwischen Führungskräften und Mitarbeitern wird vielerorts nicht mehr so sein wie vor der Pandemie. Das Finden eines neuen Alltags stellt alle vor neue Herausforderungen.

Digitalisierung, Home Office und Hybrides Arbeiten

Die Corona-Krise hat zahlreiche – wenn nicht sogar die meisten – Unternehmen zur Digitalisierung gezwungen. Und dort, wo die Digitalisierung bereits im Gange war, wurde sie unweigerlich beschleunigt. Einer Umfrage von PwC zufolge, bezeichnen 72% der befragten Arbeitgeber und -nehmer den Wechsel ins Homeoffice als erfolgreich und schätzen dabei die Produktivität im Homeoffice als unverändert oder sogar höher ein. Weiter rechnen Arbeitgeber in Zukunft mit einem Anstieg der Homeoffice-Tage von 2,0 auf 3,3 Tage. Den verstärkten Wunsch nach Homeoffice äußern gleichzeitig auch sieben von zehn Befragte.

Das bedeutet, dass analoge und digitale Kommunikationswege nach der Corona-Zeit vermehrt kombiniert und Hybridlösungen entstehen werden. Das passt gut zum Stichwort „New Work“. Ein Konzept der neuen Arbeitsweise der heutigen Gesellschaft unter Einbezug der Globalisierung und Digitalisierung. Durch die Corona-Krise wurde die Erstellung eines New Work-Konzepts in vielen Unternehmen angestoßen und hat schnell an Bedeutung gewonnen.

Kommunikation, Vernetzung und Agilität

Neue Kommunikations-Tools zu erlernen ist nicht schwer, sie richtig einzusetzen hingegen schon. So wird weiterhin die Herausforderung in der angepassten Gestaltung und Umsetzung der Führungskommunikation liegen. Die weltweite Pandemie hat aber auch gezeigt, dass es die Chance gibt, sich global und branchen- sowie teamübergreifend zu vernetzen, Kompetenzen zu bündeln und Erfahrungen zu sammeln. Diese Vernetzung gilt es voranzutreiben, zu koordinieren und aufrecht zu erhalten. Agile Methoden können dabei helfen, Mitarbeiter stärker mit einander zu verknüpfen und effizientere Zusammenarbeit zu ermöglichen.

Flexibilität und Mental Health

Die wachsende Überschneidung von Privat- und Berufsleben durch Corona stellt eine nun noch größere Herausforderung dar, als sie es bereits zuvor war. Flexible Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit oder Vertrauensarbeitszeit müssen entwickelt und vor allem durchgesetzt werden, um Privates und Berufliches besser unter einen Hut zu bekommen. Denn die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig das Thema Mental Health ist und welche Bedeutung eine ausgewogene Balance für Arbeitnehmer hat.

Weitere Herausforderungen, die im Rahmen der Corona-Pandemie und der Post-Corona-Zeit ins Zentrum rücken, sind beispielsweise

  • Multitasking
  • Wachsender Zeitdruck
  • Ständige Erreichbarkeit
  • Stressbedingte Leistungs- und Gesundheitsprobleme

Um die Herausforderungen bewältigen zu können, benötigt es seitens der Führungskräfte weiter entwickelte Kompetenzen. Zurück zum alten, vor-pandemischen Tun und Verhalten wird nicht mehr funktionieren.

Neue Leadership Kompetenzen und Aufgaben sind gefragt

Führungskräfte haben ein breites Spektrum an Aufgaben, das vom aktiven Zuhören und Motivieren über das Informieren und Delegieren bis hin zum Beurteilen sowie Fördern der Mitarbeiter und der Sicherstellung der Zielerreichung geht. Um diesen Aufgaben auch nach den kräfteraubenden Corona- und Homeoffice-Monaten gerecht zu werden, erfordert es zukünftig mehr der folgenden Kompetenzen, die die veränderten Rahmenbedingungen berücksichtigen.

Vertrauen gewinnen

Gute Führung zeichnet sich in der Post-Corona-Zeit insbesondere durch die Fähigkeit aus, Vertrauen und vertrauensvolle Beziehungen aufbauen zu können. Hierzu zählt das Interesse an der Person sowie deren fachlichen aber auch persönlichen Entwicklung. Vielerorts mussten Mitarbeiter während der Corona-Krise Sparmaßnahmen, Rückschläge oder andere Vertrauensverluste verkraften. Deshalb kann es hilfreich sein, wenn Führungskräfte zukünftig intensiv daran arbeiten, das Vertrauen ihrer Mitarbeiter zurückzugewinnen und vertrauensvolle Beziehungen zu stärken.

Auch Empathie und Verständnis für die Mitarbeiter werden in Zukunft verstärkt gefragte Führungskompetenzen sein. Eine Studie der Allianz zur psychischen Belastung am Arbeitsplatz zeigt, dass 71% der befragten Arbeitnehmer das Gefühl haben, im Arbeitsalltag größerer psychischer Belastung ausgesetzt zu sein als für ihre Gesundheit gut ist. Doch nur 26% der Befragten geben an, darüber mit ihrer direkten Führungskraft sprechen zu können. Wir empfehlen Führungskräften daher, ihren Mitarbeitern auf verschiedenen Wegen zu vermitteln, dass sie diesen als Unterstützer und Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Klare und wertschätzende Kommunikation

Mit dem vorherigen Punkt geht eine wertschätzende und klare Kommunikation einher, die sich in der Haltung der Führungskräfte gegenüber ihren Mitarbeitern äußert. Insbesondere in unruhigen und belastenden Zeiten kommt es auf die persönliche Reife der Führungskräfte an. Anerkennung, Wertschätzung und eine respektvolle Kommunikation wirken auf Mitarbeiter motivierend und zugleich stabilisierend. Ehrlichkeit und Transparenz über die Visionen und Ziele, können darüber hinaus dazu führen, dass die Bereitschaft der Mitarbeiter, Veränderungen mitzutragen, gefördert wird. Und das schließt auch ein, dass es manchmal unangenehme Nachrichten mitzuteilen gibt. Alles das kann eine Führungskraft angemessener vermitteln, die nicht zu sehr mit den eigenen Sorgen und dem eigenen Ego beschäftigt ist.

Sensibilität

Eine hohe Sensibilität für das Erkennen von kritischen Entwicklungen oder Problemen – sowohl wirtschaftlicher als auch persönlicher Natur – ist die nächste Kompetenz, die Führungskräften weiterhilft. Führungskräfte sollten ermuntert werden, Chancen zu ergreifen, Innovationen zu nutzen und schwache Signale zu entdecken, um mögliche Krisen frühzeitig zu identifizieren. Handeln und Aktiv werden lautet die Devise im Anschluss!

Das bedeutet also, Wahrnehmungsbereitschaft und zügiges Schlussfolgern sind zentrale Anforderungen an Führungskräfte, um in der Post-Corona-Zeit rasch auf die neuen Gegebenheiten reagieren zu können. Auch auf persönlicher Ebene können Führungskräfte damit einen tieferen Zugang zu ihren Mitarbeitern gewinnen, denn nach der langen Zeit im Homeoffice werden sich alle erst einmal wieder in der Zusammenarbeit finden müssen.

Gestaltung der Unternehmens- und Beziehungskultur

Vieles wird nicht mehr so sein, wie es einmal war. Umso wichtiger ist es, Mitarbeitern in der Zeit nach dem Homeoffice Halt und Orientierung zu geben. Dies kann mit der bewussten Auseinandersetzung und Gestaltung der Unternehmenskultur gelingen. Führungskräfte können versuchen, das Wertesystem des Unternehmens wieder ins Bewusstsein der Mitarbeiter zu rufen und den konstruktiven Umgang mit Spannungen und Konflikten zu fördern.

Trotz der veränderten Rahmenbedingungen erwartet das Arbeitsumfeld nach Corona weiterhin Raum für Innovationen und Weiterentwicklung. Dazu können Führungskräfte beitragen, in dem sie ein angstfreies Umfeld gestalten und eine positive Fehlerkultur ermöglichen.

Selbstreflexion und Resilienz

Das vertiefende Nachdenken über das eigene Erleben und Verhalten ist ein Ansatz, mit dem sich Führungskräfte auf die Zukunft vorbereiten können. Selbstreflexion ist das, was im Inneren stabilisiert – und zwar unabhängig davon, was im Außen ist. Das bedeutet, eigenes Verhalten zu hinterfragen, um neue Wege zu entwickeln und aus schwierigen Situationen lernen zu können. Auch Selbstvertrauen und Bewusstsein über die eigene Person sind wichtige Aspekte, um ein Team weiterhin anleiten und als Vorbild wirken zu können. Das sind die Bausteine der Resilienz, um als Führungskraft stetig beruflich und persönlich wachsen zu können.

Führungskräfteentwicklung für eine zukunftsfähige Zusammenarbeit

In der Post-Homeoffice-Zeit wird das Büro wieder zu einem Ort des persönlichen Austauschs, des Zusammenkommens und der Stärkung des Wir-Gefühls werden, also zu einem Ort der Begegnung im positiven Sinne. Führungskräfte werden die Aufgabe haben, dafür bewusst Strukturen zu gestalten und Vielfalt zu fördern. Denn auch nach der Corona-Krise wird das Homeoffice vielerorts ein fester Bestandteil bleiben. Die Zusammenarbeit wird sich weiter auf digitale Kanäle fokussieren und benötigt hierfür Führungskräfte, die es schaffen, Mitarbeiter individuell und zugleich als Team zu stärken.

Die Auswahl von geeignetem Führungspersonal und die Weiterentwicklung von leitenden Personen ist in der Zeit nach Corona wichtiger denn je. Denn nur mit den richtigen Entscheidern an der Spitze lässt sich ein Wettbewerbsvorteil schaffen, der sich sowohl innerhalb des Unternehmens als auch außerhalb zeigt.

Benötigen Sie Unterstützung bei der Führungskräfteentwicklung oder der Bewertung von Potenzial Ihrer Mitarbeiter? Nehmen Sie gerne unverbindlich Kontakt mit uns auf.

Quellen

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Die Autorin

Franziska Just commma

Franziska Just

Franziska Just unterstützt das commma Team seit April 2021 und geht so neben dem Masterstudium im Fach Corporate Communication Management ihrem Interesse an der Personalentwicklung nach. Empathie, Beigeisterungsfähigkeit und Neugierde zeichnen sie im Umgang mit ihren Mitmenschen aus und bilden gemeinsam mit ihren bisherigen Erfahrungen im Online Marketing die Grundlage ihrer Texte.