Gehirn

Bild: unsplash.com | Wenn Sie ihre drei Intelligenzzentren für die Führung entwickeln wollen, kontaktieren Sie uns für ein erstes Kennenlernen.

Die drei Intelligenzzentren in der Führung: Bauch, Herz und Kopf

Wenn wir Entscheidungen treffen, denken wir manchmal komplett rational, machen eine pro-contra-Liste oder suchen nach verlässlichen Zahlen und Statistiken. Andere Entscheidungen treffen wir ganz nach Bauchgefühl. Obwohl wir ein Organ namens Gehirn haben, haben wir verschiedene Intelligenzzentren, die bei unseren Entscheidungen beteiligt sind und man unterscheidet im wesentlichen drei Zentren: das Stammhirn, das limbische System und der Neocortex.

Man sagt auch, Bauch, Herz und Kopf wären die Namen für diese drei Intelligenzzentren. Egal wie, wichtig ist, dass damit jeweils eine andere Perspektive oder andere Qualität verbunden ist, mit der wir ein Thema betrachten können. Interessant ist, dass die meisten Menschen eine der drei Quellen bevorzugen und eine zweite als Back-Up nutzen, wohingegen die dritte oft eine schlafende Ressource ist.

Der Bauch

Am schnellsten ist in der Regel der intuitive Bauch, der mit dem Stammhirn oder Reptilienhirn – also der evolutionär ältesten Hirnregion – verbunden ist. Er meldet sich mit dem berühmten „Bauchgefühl“ und zeigt uns eine erste Richtung. Der Bauch nimmt holistisch, d.h. gesamthaft wahr und bleibt dabei etwas undifferenziert, so ähnlich wie „Daumen hoch“ oder „Daumen runter“. Doch in der Knappheit steckt viel Energie, er steht unter anderem für die Themen „Unabhängigkeit“ und „Handeln“ –  Gefühle wie „Wut“ oder „Willensstärke“ sind mit dem Bauch verbunden. Der Bauch ist gleichzeitig eine Ich-zentrierte Energie und äußert sich in egoistischen Haltungen. Wenn der Bauch im Steuer sitzt, ist die Person nicht mehr bereit, auf andere Rücksicht zu nehmen oder auf sofortige Bedürfniserfüllung zu verzichten. Diese Energie ist besonders gut erkennbar in der Trotzphase von Kindern oder der Pubertätszeit von Jugendlichen. Es scheint für die Entwicklung eines Menschen viel Sinn zu machen, dass jeder diese Phase durchläuft, allerdings hat die Evolution auch nicht nur diese Bauchenergie für uns vorgesehen. Übertragen in die Arbeitswelt heißt das, dass das Bauchgefühl eine wichtige Informationsquelle für Führungskräfte ist, weil sie angibt, in welcher Richtung Energie vorhanden ist.

Das Herz

Das zweite Energie- oder Informationszentrum ist das Herz, das sich als nächstes einschaltet und mit dem limbischen System des Gehirns in Verbindung steht. Das Herz bewegt sich wie der Bauch, im Wesentlichen auf der Gefühlsebene, ist aber Du-zentriert. Mit dem Herz sind komplexere Gefühle wie „Empathie“, „Fürsorge“ oder auch „Geringschätzung“ verbunden und es möchte Claims abstecken, aber auch Kontakt aufbauen, Beziehung pflegen und Zugehörigkeit erleben. Es hat einen Platz im Koordinatensystem von Raum und Zeit der Beziehungen, an dem es sich zu Hause fühlt und den es immer wieder anstrebt. Unser Herz ist in der Regel zuständig für die emotionale Balance in uns und kontrolliert, aus Harmoniegründen, oft den Bauch, um keinem weh zu tun. Übertragen auf die Arbeitswelt heißt das, dass die Informationen aus dem Herzbereich für die Führung wesentlich sind, weil sie die Basis bilden für eine vertrauensvolle Kooperation.

Der Kopf

Als dritte Informationsquelle haben wir den Kopf, der mit dem Neocortex oder Stirnlappen in Gehirn verbunden ist und mit dem wir die rationale Seite unserer Entscheidungen und Handlungen ausloten., indem wir zum Beispiel Argumente erörtern oder differenziert zwischen Pro und Contra abwägen. Mit dem Verstand haben wir die Fähigkeit zum logisch-abstrakten Schlussfolgern, die es uns erlaubt, über uns hinauszudenken, uns von unseren Gefühlen zu lösen und ganz allgemein, grundsätzlich, sachlich und theoretisch zu werden. Mit dem Kopf ist das Planen und die Orientierung verbunden, die Sicherheit in der Zusammenarbeit gibt. Im Kopf sitzt allerdings auch unser „Richter“, der zu sehr scharfen Urteilen fähig ist und vor Unterdrückung der anderen Energiezentren nicht zurückschreckt. „Zynismus“ und „Depression“ sind zwei Ausdrucksformen, die als Reaktion der Seele auf unterdrückte Gefühle gedeutet werden können. Die Informationsquelle „Kopf“ ist Führungskräften in der Regel wohl vertraut, weil sie das Zentrum ist, das in unserem Schul-, Ausbildungs- und Berufssystemen vorrangig trainiert und entwickelt wird.

Wie die drei Intelligenzen in New Leadership zusammenkommen

Wenn wir auf New Leadership schauen, dann sehen wir, dass dort die Führungskraft zusätzlich in der Rolle als „Beziehungsmanager“ und „systemischer Befähiger“ gefragt ist. Die Betonung dieser Aspekte im new leadership bedeutet allerdings nicht, dass die zupackende Macherqualität und Effizienzorientierung in Zukunft nicht mehr gebraucht werden würde. Im Gegenteil! Der Macherstil bedarf der Erweiterung durch ein bewusstes und achtsames Beziehungsmanagement, wodurch er automatisch eine Perspektivenerweiterung erfährt. Doch dazu in einem anderen Beitrag mehr. Für die neu hinzukommenden Führungsqualitäten im new leadership braucht es nicht nur den klar denkenden Kopf, sondern auch einen guten Zugang zu den Informationszentren von Herz und von Bauch.

Lange Zeit hat man versucht, Gefühle bei der Arbeit außen vor zu lassen – heute will eine gefühllose Führungskraft keiner mehr haben.

Es geht bei New Leadership nicht nur um eine neue Weise des Denkens, sondern auch um eine neue Weise des Fühlens.

Sie können bei sich selbst erforschen, welches Ihre stärkste Informationsquelle ist. Holen Sie sich Feedback aus dem Umfeld, denn das stärkste Zentrum ist in der Regel auch gut von außen beobachtbar.

  • Wenn man Sie als spontan oder impulsiv, kreativ oder auch manchmal etwas eigenwillig bezeichnet, dann hat bestimmt oft der Bauch das Sagen bei Ihnen.
  • Ist es hingegen eher das ausgeglichene Gemüt und eine freundliche, wohlwollende und kollegiale Art, die Sie auszeichnet, dann könnte das Herz für Sie das Zentrum darstellen.
  • Bekommen Sie stattdessen die Rückmeldung, dass Sie oft konzentriert, ruhig und vernünftig seien und dass sie immer einen Plan hätten, dann ist bei Ihnen vermutlich der Kopf die ausgeprägteste Schaltzentrale.

Bitte machen Sie sich bewusst, dass es um ein bewusstes und ausgewogenes Miteinander der drei Zentren geht und es deswegen keine besseren oder schlechteren Ansätze gibt.

Wer mehr über seine inneren Zentren, deren Kräfte und individuelle Interaktionsmuster wissen möchte, kann sich am besten mit einem erfahrenen Coach auf die Entdeckungsreise begeben. Für alle Kopfmenschen gibt es noch mehr Infos auf unserer Homepage unter ….

Reflexion

Sie fragen sich, welches Ihr bevorzugtes Informationszentrum ist? Unsere drei Reflexionsfragen können Ihnen helfen, dies herauszufinden:

  1. Reflexionsfrage Bauch: Wann haben Sie das letzte Mal spontan etwas „Unvernünftiges“ getan oder entschieden? (Nebenfrage: und wie ist es Ihnen dabei ergangen?)
  2. Reflexionsfrage Herz: Kennen Sie Situationen, in denen es gut war, dass Sie aus Rücksichtnahme auf andere sich etwas „verkniffen“ haben?
  3. Reflexionsfrage: Wann hat bei Ihnen zuletzt in einem Entscheidungsprozess die Vernunft gesiegt? (Nebenfrage: Und worüber gesiegt – Herz oder Bauch?)

Gibt es eine Frage, deren Beantwortung Ihnen leichter fiel als die anderen? Wir würden dies als ein Hinweis darauf deuten, dass Ihnen dieses Zentrum am nächsten ist, vielleicht sogar Ihr Leit-Zentrum ist.

Ist die Beantwortung einer der Fragen Ihnen schwer gefallen oder haben Sie sich gar an überhaupt keine Situation erinnern können, die zur Reflexionsfrage passt? Dann könnte dies ein Hinweis darauf sein, welches Informationszentrum bei Ihnen als unterschätzte Ressource anzusehen ist.

Egal ob Sie ein Bauch-, Herz-, oder Kopfmensch sind: Wir helfen Ihnen sich weiterzuentwickeln. Kontaktieren Sie uns für ein erstes unverbindliches Gespräch.

Wir sind für Sie da

Die Autorin

Ursula Franke Psychologin Moderatorin Coach

Ursula Franke

ist Diplom-Psychologin, Geschäftsführerin und Mediatorin und unterstützt seit über 25 Jahren Kunden bei den Herausforderungen in der Personalentwicklung. Sie ergündet sorgfältig den Kern eines Menschen und weiß, was Begegnung, Vertrauen und Tiefe nachhaltig bewirken können. Ihre Erfahrungen gehen von kleinen Unternehmen bis zu höchsten Führungsebenen in Konzernen.